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Licht in Zeiten der Dunkelheit

Wie können sich Jugendliche mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzen? Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.) hat am Dienstag, den 9. Mai im endstation.kino in Bochum ein internationales Dokumentarfilm-Projekt vorgestellt. 45 Jugendgruppen aus 14 europäischen Ländern wollen den Film in der lokalen Jugendarbeit nutzen.

Ein Dokumentarfilm-Projekt, das Hoffnung macht: Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V) präsentiert „Generation Ukraine“. Von links nach rechts: Katia Henrikh, Jugendarbeiterin aus der Ukranie und Produktionsleiterin des Films; Roman Blazhan, Regisseur und Produzent; Elke Wegener, Geschäftsführerin des IBB e.V.; Katharina Teiting, Projektleitung des Programms „Generation Europe – The Academy“ beim IBB e.V.; Christian Seibel von den Falken Bochum, die den Film in der Jugendarbeit nutzen wollen; Torsten Rutinowski, Leiter der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Stadt Bochum.
Ein Dokumentarfilm-Projekt, das Hoffnung macht. Von links nach rechts: Katia Henrikh, Jugendarbeiterin aus der Ukranie und Produktionsleiterin des Films; Roman Blazhan, Regisseur und Produzent; Elke Wegener, Geschäftsführerin des IBB e.V.; Katharina Teiting, Projektleitung Generation Europe – The Academy beim IBB e.V.; Christian Seibel von den Falken Bochum; Torsten Rutinowski, Leiter der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Stadt Bochum.

Katia Henrikh ist aufgeregt. Schließlich ist der Film, um den es geht, ihre Geschichte. Mit der ukrainischen Jugendorganisation Duga ist die 27-jährige Jugendarbeiterin in dem vom IBB e.V. koordinierten Netzwerk Generation Europe – The Academy aktiv. Aktuell arbeitet sie mit Teilen ihrer Jugendgruppe im Exil in Deutschland. Doch natürlich lässt sie die Situation zu Hause nicht los. Und so kam es zu diesem ungewöhnlichen Projekt: Nach neun Monaten reiste sie zurück in die Ukraine, um zusammen mit der in Kyiv ansässigen Produktionsfirma Minimal Movie unter Kriegsbedingungen zu dokumentieren, welche Hoffnungen, Wünsche und Ängste junge Menschen dort umtreiben.

„Unser Film gibt persönliche Einblicke in das, was in Nachrichtensendungen meist keinen Platz hat“, sagt Katia Henrikh. „Wie sieht der Alltag aus, wenn plötzlich nichts mehr normal ist? Wie kann man unter diesen Bedingungen weiterleben, hoffen, lernen und arbeiten? Die Geschichten, die wir mitgebracht haben, zeigen eindrucksvoll, welche zivile Widerstandskraft Menschen entwickeln können. Und so unglaublich es klingt: Sie machen auch Hoffnung. Darum ist unser Film ein guter Anlass, um mit Jugendlichen über die Situation in der Ukraine ins Gespräch zu kommen. Dafür entwickeln wir pädagogische Tools und Methoden, die vor Ort auf Veranstaltungen eingesetzt werden können.“

Pläne vor Ort

„Natürlich ist der Krieg in der Ukraine in unseren Jugendprojekten immer wieder Thema“, sagt Christian Seibel von den Falken Bochum. Die Falken sind ebenfalls aktiv im Netzwerk von Generation Europe – The Academy. Im Rahmen des Programms organisieren sie internationale Jugendbegegnungen, vernetzen sich mit Partnerorganisationen aus Italien und Portugal und unterstützen gemeinsam mit dem Bochumer Jugendamt eine lokale Jugendgruppe dabei, vor Ort in Bochum aktiv zu sein. „Ein auf unsere Zielgruppe zugeschnittenes Handwerkszeug, um gemeinsam mit den Jugendlichen zu diskutieren, was dieser Krieg für die Menschen in der Ukraine und auch für uns bedeutet, wird eine große Hilfe sein.“

„Das Filmprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, was wir mit unserem Förderprogramm Generation Europe – The Academy erreichen wollen“, sagt Elke Wegener, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. „Wir schaffen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit wichtigen Themen über Ländergrenzen hinweg. Indem lokale Jugendgruppen dabei selbst aktiv werden, fördern wir gesellschaftliche Teilhabe und Solidarität, und stärken die demokratische Zivilgesellschaft. Ich bin stolz auf die Arbeit aller Beteiligten, gerade in Kriegs- und Krisenzeiten ist sie besonders wichtig.“

Die erste Vorführung des Filmmaterials in Bochum war noch eine nichtöffentliche Veranstaltung für Beteiligte und Projektpartner. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Gespräche darüber, wie der bisher noch unveröffentlichte Film möglichst viele Menschen auch außerhalb unseres Netzwerks erreichen kann, laufen. Sobald da was spruchreif ist, werden wir darüber informieren“, so Elke Wegener weiter.

Generation Ukraine – ein Minimal Movie Dokumentarfilm | Regie und Produktion: Roman Blazhan und Mykhaylo Volkov | Gefördert und produziert im Rahmen von Generation Europe – The Academy | Produktionsleitung: Katia Henrikh | Trailer und mehr Infos