Eigentlich arbeiten die lokalen Jugendgruppen aus Bochum und Nordhausen im Netzwerk von Generation Europe – The Academy vor allem eng mit ihren Projektpartnern aus Italien und Portugal bzw. Spanien und Polen zusammen. Doch das große Netzwerk der europäischen Jugendzusammenarbeit ermöglicht auch zusätzliche Kooperationen. Seit dem Jahr 1990 sind die Ruhrgebietsstadt Bochum und das thüringische Nordhausen ganz offiziell Partnerstädte. Was liegt da näher als diese Verbindung auch auf der Ebene der Jugendarbeit mit Leben zu füllen? Und so haben sich die im Netzwerk aktiven Jugendlichen aus den beiden Städten zu einem viertägigen Erfahrungsaustausch in Bochum getroffen.
Neben Gesprächen über die gemeinsamen Aktivitäten mit ihren europäischen Partnergruppen wurde dabei viel über die lokalen Aktivitäten diskutiert, die die Jugendlichen im Rahmen von Generation Europe jeweils bei sich zuhause umsetzen. Und über die Herausforderungen, die sich dabei stellen. Zum Beispiel das Zeitproblem: Neben Schule, Ausbildung, Universität und Job auch noch gemeinsame Zeitfenster für Treffen in größeren Gruppen zu finden kann manchmal kompliziert sein. Ganz zu schweigen von den allgemeinen Ressourcen: Angesichts all des Leistungsdrucks in Bezug die eigene Laufbahn auch noch Energie zu mobilisieren, um mal eben kurz die Welt zu retten, das ist gar nicht mal so einfach.

Und trotzdem ließen die Aktiven auch bei dem Treffen in Bochum die großen Themen nicht los: Politische Bildungsarbeit, nationalistische Tendenzen innerhalb der EU kurz vor der Wahl, Umweltprobleme – über all das tauschten sich die Jugendlichen aus. Auch die politische Situation in den eigenen Kommunen und das Wahlverhalten der 16- bis 24-Jährigen spielten in den Gesprächen eine große Rolle. Dieser gegenseitige Austausch über Probleme, die die Jugendlichen direkt betreffen, ist ein zentraler Bestandteil im Konzept von Generation Europe – The Academy. Denn gemeinsame Beschäftigung mit Themen auf Augenhöhe ist ein wichtiger Schritt, um selbst überhaupt aktiv werden zu können.
Peer Consulting und Abendprogramm
Zur Stärkung der Gäste aus Nordhausen gab es dann die typische Bochumer Currywurst, und nach einem kurzen Stadtbummel den Besuch einer Astronomieshow im Bochumer Planetarium mit dem passenden Titel „Ziel Zukunft – Vom Jetzt bis zur Ewigkeit“.

Fest steht, dass die aktiven Jugendlichen aus Bochum und Nordhausen ihre translokale Zusammenarbeit fortsetzen wollen. Und zwar bereits in naher Zukunft: Bereits vom 6. bis 9. Juni hat die Thüringer Gruppe ihre Bochumer Freund*innen zum Gegenbesuch nach Nordhausen eingeladen. Denn dann findet dort das traditionsreiche Rolandsfest statt, und außerdem haben sich die beiden Gruppen vorgenommen, dann in den Tagen direkt vor der EU-Wahl noch einmal gemeinsam kräftig Werbung zu machen für die Wünsche und Forderungen ihrer „Generation Europe“.