Erfolge feiern, Probleme lösen: Fünf Tage lang haben sich Vertreter*innen von 42 europäischen Jugendorganisationen aus 14 europäischen Ländern in Köln getroffen, um vier Jahre intensiver Zusammenarbeit auszuwerten und die nächsten Schritte in die Zukunft zu planen. Auf der diesjährigen Netzwerk-Konferenz von Generation Europe – The Academy sprachen sich die beteiligten Fachkräfte der Jugendarbeit dafür aus, die in dieser Form einmalige Kombination aus lokalen partizipativen Jugendprojekten und europäischer Vernetzung zu erhalten und zu stärken.
Ursprünglich war das Jahr 2025 im Generation-Europe-Netzwerk als Jahr der Auswertung und Konzeptarbeit geplant. Das Förderprogramm für europäische Jugendzusammenarbeit unterstützt lokale Jugendeinrichtungen in mehr als 40 europäischen Kommunen bei der Organisation lokaler Jugendgruppen. Die beteiligten Jugendlichen erstellen lokale Aktionspläne und setzen sie um, um Probleme vor Ort zu lösen. Parallel dazu haben sie sich in den Jahren 2022 bis 2024 auf internationalen Jugendbegegnungen in allen beteiligten Kommunen getroffen, um sich bei ihren Projekten zu helfen und die europäische Zivilgesellschaft zu stärken.

Weil erfolgreiche Arbeit jedoch nicht einfach so enden darf, haben sich die Beteiligten dazu entschlossen, die lokalen Projekte auch im Jahr 2025 fortzusetzen. Zum Auftakt einer neuen Programmphase sollen im kommenden Jahr dann auch wieder internationale Jugendbegegnungen stattfinden. In umfassenden Auswertungs-Sessions haben die Aktiven auf der Netzwerk-Konferenz in Köln jetzt ihre Erfahrungen mit allen Programmteilen zusammengetragen, und anschließend das Konzept für die neue Phase weiterentwickelt.

Internationale Jugendarbeit braucht Unterstützung
Koordiniert wird Generation Europe – The Academy vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.). Die in Dortmund ansässige Nichtregierungsorganisation organisiert seit inzwischen 15 Jahren ein Netzwerk europäischer Jugendorganisationen und unterstützt es bei der Entwicklung von Methoden, Trainings- und Vernetzungsangeboten. Standen beim Vorgänger-Förderprogramm ewoca³ (2009-2017) noch Projektpartnerschaften zur Durchführung trilateraler Jugend-Workcamps im Zentrum, verknüpft Generation Europe seit dem Jahr 2018 noch stärker europäische Begegnung mit der Stärkung lokaler Strukturen der Jugendarbeit. Jocelyne Jakob, Geschäftsführerin des IBB e.V., betonte auf der Konferenz in Köln, diese Arbeit auf jeden Fall auch über die in diesem Jahr endende Förderphase hinaus fortsetzen zu wollen – trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen für die internationale Jugendarbeit. Die Finanzierung einer neuen Programmphase sei bisher allerdings nur teilweise gesichert.

Wie die Jugendarbeit in Europa insgesamt besser abgesichert und nachhaltig finanziert werden kann, das ist seit längerem ein zentrales Thema im Netzwerk von Generation Europe – The Academy. Auf der Konferenz in Köln stellten die Aktiven auch eine umfangreiche Dokumentationsbroschüre des European Youth Work Symposiums vor, das der IBB e.V. zusammen mit den Netzwerkpartnern im vergangenen Herbst organisiert hatte. Unter dem Motto „Building Bridges – Breaking Barriers“ diskutierten dort aktive Jugendliche, Fachkräfte der Jugendarbeit und Stakeholder aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung die großen Probleme, vor denen die Jugendarbeit in Europa steht. Um auch diesbezüglich ein Teil der Lösung zu sein, vereinbarten die Netzwerkpartner auf der Konferenz in Köln, auch diese Advocacy-Arbeit fortzusetzen. Als nächster Schritt ist eine Roundtable-Veranstaltung Brüssel geplant, auf der Jugendliche aus dem Netzwerk mit Politiker*innen und anderen Stakeholdern der europäischen Ebene ins Gespräch kommen sollen.