European Youth Work Symposium 2024

Building Bridges, Breaking Barriers: Link to Youtube video.

In vielen europäischen Ländern ist die Demokratie unter Druck, während autoritäre Ideen an Stärke gewinnen. Junge Menschen, die in einer sich wandelnden und unsicheren politischen Landschaft aufwachsen, stehen vor großen Herausforderungen. Doch auch in Zeiten vielfältiger Krisen haben sie Träume und Anliegen, die sie angehen wollen. Umso wichtiger sind Jugendarbeit und partizipative Jugendprojekte – vor allem für diejenigen, die von ungleichen Chancen besonders betroffen sind.

Während die Bedeutung der Jugendarbeit zunimmt, steht auch das Arbeitsfeld selbst vor großen Herausforderungen. Knapper werdende Budgets, massiv steigende Kosten und fehlende nachhaltige Strukturen machen es schwieriger, die wachsenden Aufgaben zu erfüllen. Das European Youth Work Symposium brachte Jugendliche, Fachkräfte der Jugendarbeit und Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft in einem einzigartigen Format des Austauschs zusammen. Wir beziehen alle Betroffenen ein, insbesondere die Jugendlichen selbst. Unser gemeinsames Ziel: Brücken bauen und Barrieren überwinden, um Lösungen für die aktuellen Probleme der Jugendarbeit zu entwickeln.


Building Bridges, Breaking Barriers
Documentation of the European Youth Work Symposium, 28 October 2024 in Dortmund, Germany
Published by IBB e.V.
64 pages, 1st edition 2025


Video: Listen to the Real Experts: How to Enable Youth Participation at the European Youth Work Symposium



Building Bridges, Breaking Barriers
European Youth Work Symposium 2024

Montag, 28. Oktober 2024
Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität
Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund

Zum Weiterlesen

Programm & Arbeitsgruppen


Die Veranstaltung wurde organisiert vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.) in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Fachkräften aus dem europäischen Jugendnetzwerk „Generation Europe – The Academy“. Die Dortmunder Nichtregierungsorganisation koordiniert seit über 15 Jahren Netzwerke und Förderprogramme, um die Zusammenarbeit europäischer Jugendeinrichtungen über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen. Neben der internationalen Kooperation spielt dabei auch die Stärkung der lokalen Jugendarbeit eine besondere Rolle.

Das European Youth Work Symposium 2024 schloss inhaltlich an die Vorgänger-Veranstaltung „Youth Work in Europe: Mission (Im)possible?“ an, die im November 2023 stattgefunden hat.


Zum Weiterlesen:

  • Jugendarbeit am Limit
    Bessere Bedingungen für die Jugendarbeit, um die Demokratie in Europa zu bewahren – das fordern Fachkräfte europäischer Jugendeinrichtungen und Jugendliche aus 14 Ländern. Auf dem European Youth Work Symposium haben sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung getroffen. Das Motto der Veranstaltung: Brücken bauen, Barrieren überwinden. Mehr
  • Youth Day ’24: Wir verschaffen uns Gehör!
    Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Nur einen Tag vor dem European Youth Work Symposium unter dem Titel „Building Bridges, Breaking Barriers“ haben sich junge Menschen aus zwölf europäischen Ländern in Dortmund getroffen. Gemeinsam bereiteten sie sich darauf vor, ihre Meinungen zu heißen Themen aus dem Bereich Jugendarbeit gegenüber Repräsentant*innen aus Verwaltung, Politik und Wissenschaft zu vertreten. Mehr

09:30 Check-In und Einlass

10:00 Ankunfts-Talks und offizielle Begrüßung: Warum wir hier sind und was wir wollen, u.a. mit: ■ Jocelyne Jakob (IBB e.V. | Dortmund, Deutschland), ■ Marit Pelzer (Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik am Deutschen Jugendinstitut – DJI | München, Deutschland), ■ Nien Boots (Association Càlam | Barcelona, Spanien), ■ Davide Sibilia (Centro di Creazione e Cultura | Florenz, Italien)

11:30 Best Practice: Jugendliche präsentieren ihre Projekte und Erfahrungen in der europäischen Jugendarbeit

12:30 Mittagessen

13:30 Keynote Speech „Building Bridges, Breaking Barriers“ von ■ Katia Henrikh, Jugendarbeiterin und Projektmanagerin aus Tscherniwzi, Ukraine (DUGA – Deutsch-Ukrainische Gemeinschaft der Jugendarbeit)

14:00 Expert*innenstatements zu den Fokus-Themen u.a. mit:
■ Federica Demicheli (AYWA – Alliance of Youth Workers Associations | Arona, Italien), ■ Karolina Kosowska (Ersthelferin für psychische Gedundheit | Brüssel, Belgien), ■ Philipp Bryant (Evangelische Hochschule Bochum | Bochum, Deutschland), ■ Judit Balogh, Europe Goes Local | Brüssel, Belgien) ■ Maren Mitterer (Fridays for Future & Gemeinsam gegen Rechts“ | München, Deutschland)

14:30 Arbeitsgruppen zu den fünf Fokus-Themen

16:45 Podiumsdiskussionen zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen

18:15 Schlussfolgerungen und Ausblick

18:30 Meet & Greet während des Abendbuffets

20:30 Abreise und Ende der Veranstaltung


Mit Arbeitsgruppen und Expert*innenenstatements zu folgenden Fokus-Themen:

1. Gemeinsam stärker: Organisierung von Jugendarbeiter*innen und ihrer Verbündeten

Die Arbeitsbedingungen in der Jugendarbeit sind oft schwierig: befristete und unzureichende Finanzierung, Überschneidung von beruflichem und ehrenamtlichem Engagement, unzureichende Anerkennung der Jugendarbeit als Beruf: Wie sollten sich europäische Jugendarbeiter*innen und ihre Verbündeten aus Politik und Zivilgesellschaft vernetzen, um sich Gehör zu verschaffen? Welche Organisationen der Zusammenarbeit haben sich bereits gebildet, welche Erfahrungen haben sie gemacht und was sind die nächsten Schritte, um die Vertretung der gemeinsamen Interessen zu stärken? In welchem Verhältnis stehen diese Bedürfnisse zu den Forderungen der beteiligten Jugendlichen?

Moderation: Olga Kyriakidou, Jugendarbeiterin und Trainerin für non-formales Lernen und Jugendberatung, Kids in Action (Thessaloniki, Griechenland) | Input: Federica Demicheli, Vorstandsmitglied AYWA – Alliance of Youth Workers Associations, stellvertretende Vorsitzende NINFEA – National Informal and Non-Formal Education Association, Mitglied der International Youth Work Trainers Guild (Arona, Italien)

2. Mind Matters: Förderung von Well-Being in der Jugendarbeit

Anfang vergangenen Jahres hat die American Psychiatric Association (APA) eine Krise der psychischen Gesundheit junger Menschen ausgerufen. Auch diesseits des Atlantiks sind die Zahlen eindeutig: Die psychische Gesundheit ist das drängendste Gesundheitsproblem, mit dem Jugendliche in Europa konfrontiert sind. Welches sind die gemeinsamen Herausforderungen für das psychische Wohlbefinden junger Menschen und wie kann die Resilienz im System der Jugendarbeit gefördert werden? Welche Unterstützung brauchen die Programme der Jugendarbeit, um auf diese Herausforderungen reagieren zu können?

Moderation: Marthe Behr, M.A. Demokratische Politik und Kommunikation, B.Sc. Psychologin, Projektmanagerin und pädagogische Mitarbeiterin des Krea-Jugendclub (Bergisch Gladbach, Deutschland) | Input: Karolina Kosowska, Ersthelferin für psychische Gesundheit, Trainerin und Moderatorin zu Themen wie Teambildung, Wohlbefinden und Stressmanagement (Brüssel, Belgien)

3. Barrieren überwinden: Für eine inklusivere, zugänglichere Jugendarbeit

Jugendarbeit sollte für alle gleichermaßen zugänglich sein, unabhängig von der persönlichen Verfassung, der Herkunft, dem Einkommen der Eltern und dem bisherigen Erfolg im formalen Bildungssystem. Gerade bei internationalen Programmen ist diese Vielfalt nicht immer gewährleistet. Wie können Barrieren erkannt und Wege geschaffen werden, um die Jugendarbeit einfacher zugänglich zu machen? Welche Strategien sind wirksam, um Inklusion und Vielfalt in der Jugendarbeit in verschiedenen europäischen Kontexten zu fördern? Wie können Organisationen dafür sorgen, dass sie für junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und unterschiedlichen Bedürfnissen zugänglich sind – und was brauchen die Organisationen der Jugendarbeit und ihre Beschäftigten dafür?

Moderation: Amaya Diloy García, Dipl.-Sozialpädagogin und Psychopädagogin, Projektmanagerin und und pädagogische Mitarbeiterin der Fundación Federico Ozanam (Zaragoza, Spanien) | Input: Philipp Bryant, Heilpädagoge und Dozent für inklusive Pädagogik an der Evangelischen Hochschule Bochum (Bochum, Deutschland)

4. Level Up: Stärkung der lokalen Jugendarbeit für europäische Zusammenarbeit

Die Wirkungsforschung ist sich weitgehend einig, dass internationale Jugendprojekte insbesondere dann nachhaltig positive Auswirkungen auf das Leben junger Menschen und ihre gesellschaftliche Teilhabe haben, wenn sie in stabile lokale Strukturen der Jugendarbeit eingebunden sind. Dennoch wird in vielen Förderprogrammen die Bedeutung langfristig tragfähiger lokaler Einrichtungen nicht berücksichtigt. Welche Schritte sind nötig, um die lokale Jugendarbeit als nachhaltige Basis zu sichern? Wie kann auf dieser Grundlage die europäische Zusammenarbeit zwischen lokalen Jugendprojekten gefördert werden, um neue Synergien zu schaffen?

Moderation: Gianni Orsini, Jugendarbeiter und Berater für nachhaltige Entwicklung, internationale Zusammenarbeit, Konfliktmanagement, Transformation und Partizipation, Irènia – Jocs de Pau (La Nou de Berguedà, Barcelona, Spanien) | Input: Judit Balogh, Koordinatorin des europäischen Kooperationsprojekts Europe Goes Local, JINT vzw (Brüssel, Belgien)

5. Active Citizenship und Jugendaktivismus: Zwei Seiten der gleichen Medaille

Civic Education, die aktive Bürger*innenschaft ermöglicht, ist ein erklärtes Ziel offizieller europäischer Jugendprogramme. Gleichzeitig sehen sich junge Menschen, die sich für soziale, demokratische und ökologische Themen engagieren, manchmal mit institutionellen Barrieren konfrontiert. Die Arbeitsgruppe bietet Raum für den Austausch zwischen jungen Aktivist*innen und Vertreter*innen aus Jugendarbeit, Politik und Verwaltung: Wie können Missverständnisse vermieden und tatsächliche Interessenkonflikte produktiv bearbeitet werden? Wie können Formate der politischen Bildung helfen, junge Menschen auf diese Konflikte vorzubereiten? Welche gemeinsamen Ziele haben aktive junge Menschen und diejenigen, die über die Finanzierung und die Strukturen der Jugendarbeit entscheiden – und wie sind diese Ziele zu erreichen?

Moderation: Kasia Blasinska, IRSE – Fundacja Instytut Równowagi Społeczno-Ekonomicznej (Gdańsk, Polen) | Expert*innen-Input: Maren Mitterer, Fridays for Future und Mitorganisation der Demonstration „Gemeinsam gegen Rechts“ (München, Deutschland)